Projekt: Inka – Sichtbar, trotz Widerstand

Inka kam zu mir mit einem Wunsch:
Neue Bilder für ihre Website.
Doch sie hat mich gleich vorgewarnt:
Sie ist kamerascheu. Und mag sich selbst auf Bildern überhaupt nicht.

Gerade deshalb war klar:
Es braucht keinen Druck. Keine Show.
Sondern Raum.

Am ersten Tag konnte ich sie nicht fotografieren.
Sie war nicht bereit.
Also haben wir einfach geredet.
Über ihre Selbständigkeit, ihre Familie, ihre Herausforderungen.
Ehrlich. Ohne Filter. Und genau darin lag schon die erste Öffnung.

Es ging ihr nicht um perfekte Posen, sondern um echte Präsenz.
Darum, sichtbar zu machen, was sie in sich trägt – und was sie weitergeben will.

Sie kam nach Südschweden. Drei Tage persönliches Retreat.
Raus aus dem Kopf, rein in den Moment. Nur für sie - ohne Familie, ohne etwas zu müssen.

Und genau dort – fern von Erwartungen –
sind Bilder entstanden, die sie zeigen. Nicht gemacht. Nicht angepasst.
Sondern sie.

Es war nicht nur ein Shooting.
Es war ein Prozess, der in Gang gesetzt wurde –
ab dem Moment, als sie sich entschied, sich fotografieren zu lassen.

Sie hat sich ihren Ängsten gestellt.
Zuerst konnte sie sich kaum anschauen.
Ich zeigte ihr die Bilder in Schwarzweiss – das ging für sie gerade so.
Später, zurück zu Hause, kam ihre Nachricht:
Sie kann sich nun auch in den farbigen Bildern sehen.

Und genau das ist Wesensfotografie:
Nicht die Suche nach dem perfekten Moment.
Sondern ein Raum für Tiefe. Für Erkennen. Für Wandlung.
Weil Sichtbarkeit nicht aussen beginnt – sondern innen.